Alumnus im Porträt: Tilo Stanossek

 Tilo Stanossek

Tilo Stanossek studierte Chemie­ingenieurwesen an der damaligen Uni Karlsruhe (TH). Er ist jetzt seit über 25 Jahren für die Saint-Gobain RIGIPS GmbH tätig, von 2012 bis 2013 in der Doppelrolle als Prozessingenieur für das Werk Berlin-Brieselang und für die Abteilung Process Innovation in Paris. Seit 2024 betreut er die RIGIPS Werke Gelsenkirchen und Berlin-Brieselang, hier stehen zurzeit die Energiewende und Umstellung auf neue Rohstoffe im Fokus. 

Welche wertvollen Erfahrungen und Erkenntnisse aus Ihrem Studium prägen Sie noch heute?

Ich hatte mich gegen Ende auf Feuerungstechnik und Lebensmittel­verfahrenstechnik spezialisiert. Tatsächlich deckt die LVT den kompletten Bereich der Herstellung von Rigipsplatten ab:  Mischen, Extrudieren, Trocknen. Wir haben es mit Schüttgütern, pastösen Fluiden und kapillaren Festkörpern zu tun. Organische Polymere, Tenside, das ganze Programm. Der Stoff ist heute noch so aktuell, wie seinerzeit von Prof Schubert vermittelt. Meine Arbeitsgruppe in Paris hat den neuen Gipsmischer entwickelt – ich glaube, es gab keinen einzigen Part aus dem Studium, den ich hierbei nicht benötigt habe.  

Welchen Mehrwert ziehen Sie daraus, Mitglied im Alumninetzwerk zu sein?

Er ergeben sich einige Vorteile, wenn man Teil unseres Alumninetzwerkes ist: Man kann Kontakte zu ehemaligen Kommilitonen, Professoren und Fachleuten aus verschiedenen Branchen knüpfen, die die der beruflichen Entwicklung und Karriereplanung behilflich sein können. Neben diesen beruflichen Vorteilen eröffnen sich auch soziale Möglichkeiten: bei Alumni-Treffen, Netzwerkveranstaltungen wie z.B. dem Alumni-Talk und Feierlichkeiten bietet sich die Gelegenheit, alte Freunde wiederzutreffen und neue Bekanntschaften zu schließen, wodurch nicht nur berufliche, sondern auch persönliche Beziehungen gepflegt werden können.

Ich bin Ansprechpartner für den Bereich Berlin; wir machen ein bis zweimal im Jahr Exkursionen und Alumni-Treffen.

Welche Vision haben Sie für das KIT?

Meine Vision für das KIT ist, dass es neben der der Forschung auf Weltklasseniveau eine pragmatische Zusammenarbeit mit der Industrie gibt. Bei der Energiewende und der Kreislaufwirtschaft benötigt die Industrie oft Lösungen, die sie nur unter enormen Kraftaufwand selbst erarbeiten kann. Und sind wir mal ehrlich: macht es Sinn, dass jeder für seine Prozesse eigene Lösungen erarbeitet? Ich sehe die Universitäten, allen voran das KIT, als Institutionen, die hier noch mehr Innovationen mit den Partnern aus der Wirtschaft gebündelt vorantreiben können.